Zu einer Insel geschwommen, von Fremden gerettet: Die unglaubliche Reise von Amber

Dieser fünfjährige Golden-Retriever-Mix hat gerade eines der außergewöhnlichsten Abenteuer hinter sich, von dem man je gehört hat - eine einmonatige, 100 Meilen lange Reise, bei der er durch offenes Wasser schwamm, um eine abgelegene Insel zu erreichen, nur um von völlig fremden Menschen gerettet zu werden, die zu Helden wurden. Dies ist Ambers Geschichte.

Amber lief wochenlang durch England und schwamm dann über einen Kilometer zu einer Insel.

Vom Strassenwelpen zur Abenteuerheldin

Ambers Geschichte beginnt in Katar, wo sie als Strassenwelpe von den Leuten von KS Rescue Angels gerettet wurde. Nachdem sie gepflegt wurde und wieder gesund war, brachte man sie Ende April 2025 nach London. Dort sollte ihr neues Leben bei einer Pflegefamilie in der englischen Region New Forest beginnen. Niemand ahnte, dass der kleine Welpe das Herz einer Entdeckerin und den Geist einer wahren Abenteurerin hatte.

Nur einen Tag nach ihrer Ankunft in ihrer Pflegefamilie begann die unglaubliche Reise der jungen Hündin. Obwohl sie sich in einem umzäunten Garten befand, gelang es dem entschlossenen Mädchen zu entkommen. Es sollte ein einmonatiges Abenteuer quer durch die englische Landschaft werden.

Ein Monat auf Reise

In den ersten drei Wochen blieb Amber relativ nah an ihrem Zuhause und erkundete einen Umkreis von rund 15 Kilometer um das Haus ihrer Pflegefamilie. Das Team von KS Rescue Angels unter der Leitung von Sam Collins und Kelly Parker versuchte sie anhand von Berichten in den sozialen Medien, Fotos und Videoclips von Anwohnenden, die sie unterwegs entdeckten, zu finden.

Das Rettungsteam stellte Kameras und Futterstationen auf und schien immer nur einen Schritt hinter seinem Schützling zu sein. "Viele Menschen meinten es gut und haben versucht zu helfen. Leider wird ein Hund, der verängstigt ist und eine wilde Mentalität entwickelt hat, vor jedem Menschen erst einmal weggelaufen", erklärt Kelly Parker von KS Rescue Angels.

Jede Sichtung bedeutete, dass Amber weitere Kilometer zurückgelegt hatte, was dem Suchtrupp das Bild eines Hundes mit großem Durchhaltevermögen und Überlebensinstinkt vermittelte. Dann, nach etwa vier Wochen, geschah etwas Bemerkenswertes: Amber beschloss, ihren Radius auszuweiten und den gewagtesten Teil ihrer Reise anzutreten.

Das Inselabenteuer

Nachdem sie etwa 50 Kilometer zurückgelegt hatte, um die Küstenstadt Poole in Dorset zu erreichen, tat Amber etwas völlig unerwartetes. Der Golden Retriever-Mix beschloss zu schwimmen - und zwar nicht nur eine kurze Strecke, sondern über einen Kilometer, um Brownsea Island zu erreichen, ein Naturschutzgebiet.

Brownsea Island, wo Hunde normalerweise nicht willkommen sind, wurde für drei Tage Ambers Zuhause. Die Inselbewohner und Mitarbeitenden des Naturschutzgebietes organisierten Suchtrupps, und ein Einheimischer stellte jeden Abend Futter für sie bereit.

Aber Amber war noch nicht fertig mit ihrem Abenteuer. Als ihr die Suchtrupps zu nahe kamen, ging sie zurück ins Wasser und schwamm wieder in Richtung Festland.

Helden auf dem Wasser: Die Rettung

Als Amber beim Schwimmen gegen die Strömung und die Gezeiten ankämpfte, entdeckten zwei Männer auf einem Ausflugsboot etwas im Wasser. Es war Amber, die mit aller Kraft schwamm und verzweifelt versuchte, das Land zu erreichen.

Die Männer zögerten nicht und riefen Amber zu sich. In einem Moment, der offensichtlich die Verbundenheit zwischen Mensch und Tier widerspiegelt, schwamm sie direkt zum Boot und „hakte ihre Pfoten an der seitlichen Leiter ein“, wie die Männer erzählten. Sie klammerte sich so stark an der Leiter fest, dass die Besatzung sie nicht hochziehen konnte. Also sprang einer der Männer ins Wasser, um sie von dort ins Boot zu schieben.

Das freudige Wiedersehen

Kurz nach der Rettung kursierten Fotos des geretteten Welpen bereits im Internet und erreichten dort Sam Collins, der Amber sofort an der markanten Narbe auf ihrer Nase erkannte. Nach mehr als einem Monat des Bangens und Suchens hatte das Team von KS Rescue Angels sein Mädchen endlich wieder.

Eine tierärztliche Untersuchung ergab, dass Amber zwar etwas an Gewicht verloren und ein paar blaue Flecken von ihren Abenteuern davongetragen hatte. Aber sie war in einem bemerkenswert guten Zustand. „Sie war sehr müde, aber sehr anhänglich“, berichtete Collins. Wer wäre das nicht nach so einer Reise?

Jetzt ist Amber wieder bei ihrer Pflegefamilie und genießt die wohlverdiente Ruhe und Entspannung. Ihre Pflegefamilie, die nach ihrer großen Flucht besonders vorsichtig ist, hält sie nun an mehreren Leinen, wenn sie sich im Garten aufhält.

Ein Happy End?

Der herzerwärmendste Teil von Ambers Geschichte ist vielleicht das, was jetzt passiert. "Das Team von KS Rescue Angels ist jetzt sehr darauf bedacht, dass Amber das perfekte Zuhause für immer findet - eines, das ihre abenteuerliche Art versteht und ihr die nötige Sicherheit bieten kann.”

Amber wird allerdings noch ein paar Wochen bei ihrer Pflegefamilie verbringen, bevor KS Rescue Angels mit der Suche nach einem dauerhaften Zuhause beginnt. In Anbetracht ihrer Reise und der Aufmerksamkeit, die ihre Geschichte erhalten hat, besteht kein Zweifel daran, dass Amber eine Familie finden wird, die ihren abenteuerlichen Geist liebt und schätzt und sie gleichzeitig sicher zu Hause aufnimmt.

Ein Märchen von Mut und Hoffnung

Ambers Geschichte ist so viel mehr als nur eine Geschichte über einen verlorenen Hund. Von den Straßen Katars bis zur englischen Landschaft, von Fremden mit Kameras bis zu Bootsbesatzungen, die bereit waren, ins kalte Wasser zu springen - Ambers Reise wurde von Dutzenden von Menschen unterstützt, denen das Wohlergehen eines besonderen Hundes am Herzen lag.

Ihre Geschichte beweist, dass mit genügend Entschlossenheit (und ein wenig Hilfe von Freunden) selbst die längsten Reisen zu den glücklichsten Enden führen können. Und für Amber liegt der beste Teil ihres Abenteuers noch vor ihr, in dem liebevollen Zuhause, das auf sie wartet.

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