Glückliches Lernen: Wie positive Emotionen das Gedächtnis verbessern

Eine neue Studie hat aufgezeigt, dass positive Emotionen dazu beitragen, sich Informationen besser merken zu können.

Gute Laune ist nicht nur gut für dich, sondern auch für dein Gedächtnis. Laut einer neuen Studie, die im Journal of Neuroscience veröffentlicht wurde, erinnern sich Menschen besser an Dinge, wenn sie positiv gestimmt sind. Sogar bedeutungslose Bilder blieben besser im Gedächtnis, wenn sie im Zusammenhang mit einem glücklichen Gefühlszustand gezeigt wurden.

Die Forscherinnen und Forscher von chinesischen Universitäten fanden heraus, dass positive Emotionen das Gedächtnis stärken, indem sie stärkere Aktivitätsmuster in der Gedächtniszentrale des Gehirns, dem Hippocampus, auslösen. Diese Reaktivierung - auch „Wiederaufnahme“ genannt - trägt dazu bei, dass sich Erinnerungen festsetzen und im Gedächtnis bleiben.

An dem Experiment nahmen 44 Studierende teil, die bedeutungslose Formen lernen und sich an diese erinnern sollten. Die Formen waren mit emotionalen Bildern verknüpft. Alle Studenten mussten sich 144 Formen ansehen, auf die entweder eine fröhliche Szene, ein neutrales Bild oder ein negatives Bild folgte. Jedes Bildpaar wurde dreimal gezeigt. 24 Stunden später mussten die Studierenden einen Gedächtnistest absolvieren. Während der Lern- und der Testphase wurde ihre Gehirnaktivität überwacht.

An Formen mit positiven Bildern konnten sich die Studierenden besser erinnern und zeigten dabei Aktivität in der rechten Frontalregion des Gehirns. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass positive Emotionen die Erinnerung an neutrale Gegenstände bei wiederholtem Lernen verbessern“, heisst es in der Studie. Die Studie ergab auch, dass negative Emotionen eine ganz andere Wirkung hatten. Das Gehirn war dann auf der Hut vor potenziellen Bedrohungen und nicht bereit, effektiv zu lernen.

Lernen sollte demnach an einem fröhlichen Ort mit positiven Emotionen stattfinden. Lass die Sonne herein, stell dir Pflanzen auf den Schreibtisch, schau dir Fotos von deinen Liebsten an. Mach ab und zu eine Pause und hör ein fröhliches Lied oder gönn dir dein Lieblingsgetränk. Oder lernt zusammen, unter einem Baum oder einem anderen schönen Ort. Alles was dich glücklich macht, hilft dir, zu lernen.

Was wir auch aus diesen Erkenntnissen lernen können: Wenn wir mal wieder den Schlüssel oder andere verlegte Gegenstände suchen, behindern negative Emotionen die Fähigkeit unseres Gehirns, sich zu erinnern. Ein Innehalten könnte helfen. Statt panisch zu suchen: Halte die Spirale an und denk an etwas, das dich glücklich macht. Ein gutes Gefühl ist gut für das Gedächtnis. Die Wissenschaft bestätigt es.

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