30-jähriges Rätsel gelöst: Transporter für Wunder-Nährstoff entdeckt
Einem internationalen Forschungsteam ist ein bedeutender Durchbruch gelungen: Nach Jahrzehnten der Forschung haben sie den Transportmechanismus für Queuosin entschlüsselt, einen essentiellen Mikronährstoff in unserem Körper.
Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht. Das nun identifizierte Gen SLC35F2 ermöglicht es dem Mikronährstoff Queuosin, vom Darm in die Körperzellen zu gelangen.
Queuosin ist ein “Superheld” im Körper
Die Forscherinnen und Forscher beschreiben Queuosin als einen lebenswichtigen Nährstoff. Der winzige Helfer ist seit 1970 bekannt und gilt als vergessener Superheld in unserem Körper. Queuosin ist so wichtig für unsere Gesundheit, dass die Wissenschaft ihn als "Wunder-Nährstoff" bezeichnet. Er gilt als Qualitätskontrolleur im Körper. Während unsere Zellen täglich Tausende von Proteinen herstellen, sorgt Queuosin dafür, dass dabei keine Fehler passieren. Es ist wie ein Korrektor, der verhindert, dass bei der "Übersetzung" der DNA Fehler entstehen.
Wichtig für Gedächtnis und Zellen
Ohne ausreichend Queuosin arbeitet das Gehirn nicht optimal. Studien zeigen: Wenn Queuosin fehlt, schwächelt das Gedächtnis und die Lernfähigkeit. Mit genug Queuosin ist es einfacher, sich Informationen zu merken, klarer zu denken und schneller zu lernen.
Queuosin schützt die Zellen vor Schäden. Es wirkt wie ein Bodyguard gegen schädliche Veränderungen, die zu Krebs führen könnten oder vorzeitige Alterung der Zellen.
Da Queuosin bei der Proteinherstellung hilft, beeinflusst es praktisch alles im menschlichen Körper: Stoffwechsel, Immunsystem, Heilungsprozesse, Energieproduktion.
Wie Queuosin in den Körper kommt
Die menschlichen Zellen können Queuosin nicht selbst herstellen, aber die Bakterien im Darm können es. Es ist also eine Art Teamarbeit: Mit den richtigen Bedingungen produzieren die “guten” Darmbakterien Queuosin, und der Körper kann es dann nutzen. Je gesünder also die Darmflora, desto besser die Versorgung.
Queuosin kommt in kleinen Mengen auch in verschiedenen Lebensmitteln vor. Die beste Quelle dafür ist wohl Joghurt, doch die Forschung dazu steckt noch in den Anfängen.
Queuosin ist also super wichtig, aber wie kommt es überhaupt in die Zellen? Dieses Rätsel beschäftigte die Wissenschaft jahrzehntelang, jetzt ist es gelöst. Das Forschungsteam hat mit dem Gen SLC35F2 nun herausgefunden, wie Queuosin in die Zellen transportiert wird.
Ja, das ist ein KI-Bild, so sieht es sicherlich nicht aus. Aber die beiden haben so viel Freude, dass das Bild einfach sein musste.
Mögliche Anwendungen in Medizin und Gesundheit
Die Identifikation des Gens eröffnet neue Perspektiven in der Forschung. Das Verständnis des Queuosin-Transportmechanismus könnte zur Entwicklung präziserer Behandlungsmethoden beitragen.
Im medizinischen Bereich wird künftig die Entwicklung von Queuosin-basierten Krebsmedikamenten oder Alzheimer-Präventionspräparaten angestrebt. Parallel dazu soll es dereinst diagnostische Tools geben, darunter einfache Bluttests für den Queuosin-Status, genetische Tests des SLC35F2-Transporter-Typs und präzise Darmbakterien-Analysen für eine optimale Queuosin-Eigenproduktion. Potenzial gibt es auch für Anti-Aging-Supplements mit wissenschaftlicher Basis, da Queuosin direkt in die Proteinproduktion und Zellreparatur eingreift.
Ziel der Forschung sind zudem massgeschneiderte Queuosin-Kapseln in exakt dosierter Form, die je nachgenetischem SLC35F2-Typ personalisiert werden könnten. Laborstudien zeigen bereits, dass Queuosin-Supplementierung die Proteinproduktion in gestressten Zellen stabilisiert. Entwickelt werden auch Kombinationspräparate, die nicht nur Queuosin enthalten, sondern gleichzeitig die Darmbakterien unterstützen, die diesen wichtigen Nährstoff produzieren.
Wie Queuosin heute gefördert werden kann
Während die Forschung an Präzisions-Tools für die Zukunft arbeitet, kann die körpereigene Queuosin-Produktion bereits heute indirekt unterstützt werden.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bestimmte Darmbakterien, insbesondere Bifidobakterien, aktiv Queuosin produzieren. Diese "Queuosin-Fabriken" im Darm können möglicherweise durch fermentierte Lebensmittel gefördert werden, die hohe Konzentrationen dieser nützlichen Bakterien enthalten. Beispiele dafür sind Joghurt, Kefir, Kombucha, Sauerkraut, Kimchi, Miso und Tempeh. Der wissenschaftliche Nachweis einer tatsächlich erhöhten Queuosin-Produktion ist jedoch bislang noch begrenzt.
Gleichzeitig sind präbiotische Ballaststoffe wie Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Spargel, Artischocken, Topinambur, Haferflocken, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte gut für das Bakterienensemble im Darm und somit vermutllich auch indirekt für die Queuosin-Produktion.
Auch eine entzündungshemmende Ernährung mit weniger Zucker und mehr Omega-3-Fettsäuren aus Fisch, Leinsamen und Walnüssen schont die körpereigenen Queuosin-Reserven.
Wem diese Lebensmittel nicht zusagen, der kann gesunde Darmbakterien auch durch Sport fördern. Auch hochdosierte Probiotika-Supplements mit mindestens 10 Milliarden koloniebildenden Einheiten (KBE) sind in Apotheken oder im Handel verfügbar. Die Mikrobiom-Forschung empfiehlt, verschiedene Bakterienstämme zu rotieren, um die Diversität zu fördern. Besonders Bifidobakterien-Supplements könnten effektiv sein, da diese Stämme nachweislich Queuosin produzieren.
Verbrauch minimieren, Bakterien schonen
Auch abseits von Lebensmitteln oder Zusätzen gibt es Massnahmen, die dem Körper mit dem Queuosin-Haushalt helfen. So erhöhen Stress oder Schlafmangel den Nährstoffverbrauch und somit den Queuosin-Verschleiss. Es lohnt sich also, genügend zu schlafen und Stress durch Meditation oder Sport abzubauen.
Antibiotika können Queuosin-produzierende Bakterien zerstören und sollten auch deshalb vorsichtig und nur bei wirklichem Bedarf eingesetzt werden.
Eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Darmflora ist ohnehin erstrebenswert, könnte aber als Queuosin-Förderung noch wichtiger werden, um den Körper im Kampf gegen Krankheiten bestmöglich zu unterstützen.