App übersetzt in Gebärdensprache, Krebs-Bluttest zeigt Erfolge, Winterzeit besser für die Gesundheit
Elly Savatia hat die App Terp 360 entwickelt, die gesprochene Sprache und Text simultan in Zeichensprache übersetzt. Foto: Royal Academy of Engineering
Es passiert jede Woche viel Positives, das im Schlagzeilenlärm untergeht. Happy Spot hat fünf aufmunternde Nachrichten anderer Portale ausgewählt, die optimistisch stimmen und auch von uns stammen könnten.
App übersetzt direkt in 3-D-Gebärdensprache
“Es ist wie Google Translate für Gebärdensprache”, erklärt Elly Savatia seine App Terp 360. “Aus Sprache und Text werden 3-D-Avatare, die simultan in Gebärdensprache übersetzen.” Der Kenianer hat für seine Entwicklung soeben einen Innovations-Preis gewonnen. Die Auszeichnung der britischen Royal Academy of Engineering kommt mit einem Preisgeld von 50’000 Pfund. Savatia sagt, dass gehörlose Menschen in Afrika oft ausgeschlossen würden, weil es zu wenig Gebärdensprachendolmetscher gebe. Mit seiner App werde die Kommunikation nun einfacher. Terp 360 übersetzt Englisch und Suaheli in die kenianische Zeichensprache. Weitere Sprachen sollen folgen, alleine in Afrika gibt es etwa 30 verschiedene Gebärdensprachen. Weltweit sind es 300. Die kulturellen Unterschiede sind dabei markant, erklärt Savatia.
Quelle: CNN
Vielversprechende Ergebnisse bei Bluttest für 50 Krebsarten
Ein Bluttest hat in einer Tesstudie aufsehenerregende Resultate erzielt. Die Hoffnung ist, dass der Test zu einer früheren Erkennung von Krebs führt. Das könnte die Heilungsaussichten verbessern. Gemäss Test-Hersteller Grail sterben die meisten Menschen an Krebs, weil die Erkrankung zu spät gefunden wurde. Unabhänige Expertinnen und Experten weisen darauf hin, dass der Bluttest auch zu Überdiagnosen führen könnten. Man müsse zuerst weitere Tests abwarten, um zu sehen, ob die frühreren Diagnosen einen Einfluss auf die Sterblichkeit hat.
Derzeit läuft in Grossbritannien eine dreijährige Studie mit 140’000 Teilnehmenden, deren Resultate nächstes Jahr erwartet werden. Die aktuelle Teststudie in Nordamerika untersuchte 25’000 Personen. Bei knapp 1% schlug der Bluttest an, bei 62% dieser Fälle wurde Krebs später bestätigt. Dabei wurden mehrheitlich Krebsarten gefunden, für die es keine Vorsorgeuntersuchungen gibt.
Der Bluttest erkennt kleinste Teilchen von Krebs-DNA, die von einem Tumor im Körper stammen und im Blut zirkulieren. In neun von zehn Fällen hat der Test den Ursprung des Krebses dabei richtig identifiziert. Umgekehrt lag der Bluttest auch bei über 99 Prozent der Teilnehmenden richtig, die während der Teststudie keine Krebsdiagnose erhielten.
Quelle: BBC
Winterzeit bringt Gesundheitsvorteile
Viele Menschen möchten gerne auf die halbjährliche Zeitumstellung verzichten. Auch die EU plant das seit Jahren, kann sich aber nicht darauf einigen, ob die Sommer- oder die Winterzeit wegfallen soll. Eine neue Studie im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences hat das nun genauer untersucht. Sie zeigt zuerst einmal, dass eine permanente Standardzeit für unsere Gesundheit erwiesenermassen vorteilhaft ist.
Und optimalerweise wäre das die Winterzeit. Das Team um Lara Weed von Stanford Medicine hat berechnet, dass eine ständige Winterzeit in den USA jährlich 300’000 Schlaganfälle verhindern würde. Zudem könnten bis zu 2,6 Millionen weniger an Adipositas leiden. Mit der Sommerzeit wären die Zahlen etwas geringer, es könnten noch 220’000 Schlaganfälle verhindert werden.
Der Grund liegt im Körperrhythmus. Ein natürlicher Zyklus dauert etwas mehr als 24 Stunden, weshalb es jeden Tag Signale von aussen braucht, um im Gleichgewicht zu bleiben, erklärt Studienautor Jamie Zeitzer. Mehr Morgenlicht sei deshalb für die Gesundheit ideal. “Man braucht im Allgemeinen mehr Morgenlicht und weniger Abendlicht, um gut auf einen 24-Stunden-Tag synchronisiert zu bleiben.” Vorteil also für die permanente Winterzeit, Zeitzer verweist aber darauf, dass nun wirtschaftliche und soziale Studien folgen sollten, um alle Aspekte abzudecken.
Quelle: Scientific American
Bambus-Plastik macht Fortschritte
An einer Universität in China wurde ein neuer Bambus-Plastik entwickelt, der eine hohe Festigkeit hat, hitzebeständig ist und recyclet werden kann. Er besteht aus Bambusfasern und Polymilchsäure (PLA), die aus Maisstärke gewonnen wird. Beides nachwachsende Rohstoffe, wobei vor allem der schnell wachsende Bambus für Biokunststoffe interessant ist.
Die Stärke des Bambus-Plastik sei vergleichbar mit üblichen Materialien im Autobau oder für Haushaltsgeräte, sagt ein Experte, der nicht an der Studie beteiligt ist. Das Einsatzgebiet hat aber auch Einschränkungen, für Verpackungen oder Plastiksäcke sei das Material wohl nicht geeignet. Im Bereich der technischen Kunststoffe könnte Bambus aber ein Konkurrenzprodukt werden. Derzeit ist es noch teurer als herkömmlicher Plastik, das Team aus China weist aber darauf hin, dass die gute Wiederverwertbarkeit das Material wirtschaftlich attraktiver mache.
Quelle: New Scientist
Power-Frauen mit 80
Die 80-jährige Betty Kellenberger ist die älteste Frau, die den 3500 Kilometer langen Appalachian Trail in den USA durchwandert hat. Sie startete 2024 und kämpfte mit Dehydration, einer Gehirnerschütterung nach einem Sturz und Lyme-Borreliose nach einem Zeckenbiss. Schliesslich musste sie ihr Abenteuer aufgrund eines Hurrikans unterbrechen. 2025 machte sie weiter und kam in Maine ans Ziel. Kellenberger schwärmte danach von ihrer Reise. „Man sieht unglaubliche Teile des Landes, Dinge, die man sonst nie zu sehen bekäme“, sagte die 80-Jährige. „So viel Wildtiere. Es ist einfach wunderschön.“ Am meisten haben ihr aber die Begegnungen mit anderen Menschen bedeutet. Kellenberger freute sich, den Trail geschafft zu haben, aber sie sagt auch, dass sie den Frieden und die Gelassenheit des Wanderns in der Natur sicher vermissen werde.
“Dieses Leben ist eine Reise. Vielleicht ist es eine Reihe kleiner Reisen. Und je grösser deine Anstrengungen sind, desto grösser ist die Belohnung”, sagt Kellenberger. Foto: Betty Kellenberger
Ebenso beindruckend ist die Leistung von Natalie Grabow. Die 80-Jährige hat als älteste Frau die Ironman-WM in Hawaii beendet. Sie lernte erst mit 59 Jahren schwimmen, nun absolvierte sie knapp vier Kilometer im Wasser, dann 180 Kilometer auf dem Rad, und rannte zum Schluss noch einen Marathon. 60 jüngere Teilnehmende mussten den Ironman dieses Jahr aufgeben, die 80-jährige Grabow schaffte es hingegen ins Ziel.
Quellen: Sunny Skyz & The Athletic
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