Bedrohte Arten erholen sich, Impfdurchbruch für junge Elefanten
Der atlantische Nordkaper erholt sich langsam. Foto: NOAA Fisheries
Es passiert jede Woche viel Positives, das im Schlagzeilenlärm untergeht. Happy Spot hat fünf aufmunternde Nachrichten anderer Portale ausgewählt, die optimistisch stimmen und auch von uns stammen könnten.
Seltener Wal: Optimismus für den Atlantischen Nordkaper
Der atlantische Nordkaper ist einer der seltensten Walarten der Welt. Bis 2020 hat sich die Anzahl der Tiere dramatisch reduziert, verursacht durch Zusammenstösse mit Schiffen oder Verstrickungen in riesigen Fangnetzen. Mit umfangreichen Schutzmassnahmen konnte der Rückgang aber gestoppt werden. Das “North Atlantic Right Whale Consortium” berichtet nun sogar von einem leichten Wachstum in den letzten vier Jahren. Mittlerweile gibt es wieder 384 atlantische Nordkaper, acht mehr als letztes Jahr. “Wir wissen, dass das nur eine moderate Zunahme ist”, sagt Wissenschaftler Philip Hamilton in einem Guardian-Bericht. “Aber wenn wir diesen Trend aufrechterhalten können, wird das zu einem echten Wachstum der Wal-Population führen.”
Mehr Weibchen haben Kälber geboren und bei einigen hat sich der Abstand zwischen den Geburten verkürzt. Gleichzeitig gab es keine Todesfälle und weniger Verletzungen als in den letzten Jahren. Mit den aktuellen Zahlen können sich kleine Änderungen stark auswirken, in beide Richtungen. Die atlantischen Nordkaper brauchen deshalb weitere Schutzmassnahmen, um sich komplett erholen zu können. Sie wurden in den Zeiten des kommerziellen Walfangs einst beinahe ausgerottet. Heute migrieren sie jährlich von den Küsten von Florida bis zu den Gewässern vor Kanada.
Quelle: Guardian
Mehr Buckelwale als vor der Walfangzeit
Der Buckelwal nähert sich gerne der Küste und ist deshalb leichter zu jagen als andere Wale. In der Walfangzeit wurde er deshalb bis zum Rande des Aussterbens gejagt. Von einst 125’000 Tieren wurden alleine in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderst mehr als 100’000 getötet. Seit 1963 sind sie auf der Nord- und Südhalbkugel unter Schutz, seit 1966 gilt ein totales Fangverbot. Und das hat gewirkt, wie ein Bericht an die australische Regierung zeigt. An der Ostküste des Kontinents leben nun über 50’000 ostaustralische Buckelwale, weit mehr als vor der Walfangzeit.
In den frühen 1960er Jahren gab es von einst 30’000 Tieren noch etwa 150 Exemplare, die die Waljagd überlebt hatten, sagt einer der Autoren des Berichts dem australischen TV-Sender ABC News. In den folgenden drei Jahrzehnten erholten sich die ostaustralischen Buckelwale etwas und es wurden rund 1000 Tiere gezählt. Bei der letzten Schützung 2015 ging man von 25’000 Tieren aus und nun sind es doppelt so viele. Möglicherweise sind es sogar bis zu 60’000. Die lange australische Küste biete ihnen vielzählige Möglichkeiten, um Jungtiere grosszuziehen, heisst es im Bericht.
Von den ostaustralischen Buckelwale gibt es mehr als vor der Walfangzeit. Die Population hat sich von 150 Tieren auf über 50’000 erholt. Foto: Unsplash
Die Masse an Tieren führt zu neuen Problemen, wenn Menschen auf die Wale treffen. In Australien gelten für Boote Mindestabstände von 100 Metern zu Walen oder 300 Metern, wenn Kälber dabei sind. Diese Grenzen solle man respektieren und nicht in die Nähe der Wale gehen, rät eine Meeresbiologin im ABC-Bericht. Man könne die Wale zu sich kommen lassen, wenn diese es wollen. Und es gebe genügend Möglichkeiten, die Wale zu sehen.
Das Wachstum dürfte sich bald verlangsamen oder sogar zum Stillstand kommen. Die Buckelwalpopulation hat gemäss dem Bericht bald die sogenannte Tragfähigkeit erreicht, also die Maximalzahl der Tiere, welche das Meer beherbergen kann.
Quelle: Guardian
Grüne Meeresschildkröten neu “nicht gefährdet”
Erfolg auch für den Schildkrötenschutz: Die bisher “stark gefährdeten” Grünen Meeresschildkröten gelten auf der globalen Liste der bedrohten Arten nun als “nicht gefährdet”. Dazu haben verschiedene Schutzmassnahmen beigetragen, wie Christine Madden, Leiterin des WWF-Bereichs Meeresschildkrötenschutz erklärt. “Der Beifang von Schildkröten konnte durch die Einführung schildkrötenfreundlicher Fischereipraktiken reduziert werden”, erklärt Madden in einer Mitteilung des WWF. “Und durch jahrzehntelange Zusammenarbeit mit Gemeinden konnten wichtige Niststrände geschützt und wiederhergestellt werden.
Schutzmassnahmen für Meeresschildkröten zeigen Wirkung: Die grüne Meeresschildkröte gilt nun nicht mehr als gefährdet. Foto: Unsplash
Die Erholung der Grünen Meeresschildkröten macht Hoffnung, auch für weiterhin oder neu gefährdeten Tiere. Aktuell sind 48’646 von 172’620 Arten vom Aussterben bedroht. Vor allem der Verlust des Lebensraums macht Tieren zu schaffen, sei es durch Abholzung von Wäldern oder durch den Klimawandel. Der WWF weist darauf hin, dass weiterhin grosse Anstrengungen und Schutzmassnahmen nötig sind.
Quelle: WWF
Herpesvirus: Impfdurchbruch für Elefanten
Einem Team in Grossbritannien ist ein Durchbruch für einen Impfstoff gelungen. Und zwar für asiatische Elefanten. Es geht um das Endotheliotrope Elefantenherpesvirus (EEHV), das eine für Jungtiere tödliche Krankheit auslöst. Während das Virus bei erwachsenen Tieren zirkuliert, aber keine Krankheit verursacht, hat es insbesondere für Elefanten im Alter zwischen zwei bis fünf Jahren oft tödliche Folgen. Und zwar sowohl in der Wildnis wie auch im Zoo. So starben im Zürich Zoo 2022 innert wenigen Wochen gleich alle drei Jungtiere im Alter zwischen zwei und acht Jahren an der vom Herpesvirus verursachten Krankheiten. Es gibt bisher selbst mit bester Betreuung kaum Möglichkeiten, die erkrankten Jungtiere zu retten. Im englischen Chester Zoo starben 2015 sogar fünf Jungtiere in kurzer Abfolge, und auch 2018 nochmals zwei, was die Suche nach einem Impfstoff vorantrieb.
Das Elefantenherpesvirus EEHV bedroht junge Elefanten in der Wildnis und in Zoos. Nun gibt es aber Hoffnung auf einen Impfstoff, der die Jungtiere schützen könnte. Foto: Unsplash
Und nun meldet das Team einen wichtigen Erfolg. Es konnte erstmals eine Immunreaktion mit einem Impfstoff auslösen, der die jungen Elefanten vor den Folgen des Herpesvirus schützen könnte. In der Studie erhielten Elefanten zwei Impfdosen und danach wurde das Blut untersucht. Die Studie wurde in Nature Communications veröffentlicht und gilt als “Proof of Concept”.
Es ist noch zu früh, um das Ende der Todesfälle durch das Elefantenherpesvirus zu bejubeln, schreibt eine Studienautorin. Aber es ist ein wichtiger Schritt, ja sogar ein Wendepunkt, um schon bald möglichst viele Kälber schützen zu können. Als nächstes sollen Impfstudien in Zoos und in der Wildnis durchgeführt werden und so die Jungtiere geschützt werden.
Quelle: Independent
Weniger Erdnuss-Allergien bei Kindern
Lange Zeit wurde Kindern in den USA erst ab drei Jahren Erdnüsse gegeben. Dann führte eine Studie 2015 zu einer Änderung dieser Leitlinie. Seither wird empfohlen, Babys bereits ab dem vierten Monat Erdnussprodukte wie beispielsweise Erdnussbrei zu füttern. Gemäss einer aktuellen Untersuchung konnte damit in den letzten zehn Jahren bei 60’000 Kindern eine Erdnuss-Allergie vermieden werden.
In einem Kommentar zur Studie wird darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse womöglich nicht repräsentativ für alle Kinder sind und nicht auf andere Länder übertragen werden können. In den USA werde viel häufiger Erdnuss konsumiert, als in anderen Ländern. Entscheidend ist gemäss einer Allergologin bei der frühen Einführung, dass die Erdnussprodukte regelmässig und über einen längeren Zeitraum gegeben werden. Wird Erdnussmus im ersten Lebensjahr gefüttert und danach über längere Zeit nicht mehr, könnte eine Allergie sogar gefördert werden.
Quelle: Spiegel
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